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Hof Schulte-Hense in Lendringsen

Grosse und zahlreiche Brände vieler Wohnhäuser und Höfe, deren Ursache oft in Naturgewalten zu sehen ist, prägen die Geschichte Lendringsens. Von den etwa 15 zwischen 1879 und 1915  durch Brand zerstörten Wohngebäuden zwischen dem Bieberkamp und der Lürbke wurde der größte Teil nicht wieder aufgebaut. Auch an die eingegangenen Höfe Schulte-Hense, Hamer (zuletzt Bürmann) und Vogt erinnert nur noch wenig. Lagebezeichnungen dieser Höfegruppe waren im Jahre 1670 „Lendringhusen”, im Jahre 1823 „Lendrinkhausen” und „Im Duorp Lendringsen”.

In Kirchenbüchern und Schatzungsregistern tauchen häufig die Namen Hense, Henze oder auch Hentze auf. 1536 führte ein Gert Hentze und 1565 ein „Gerdt Hense nunc Albert” Steuern an den Landtag in Arnsberg ab. Im Jahre 1586 wird Agatha, Tochter des Albert zu Hentzen, aus der Eigenhörigkeit des Klosters Oelinghausen entlassen. Johann Hense der Jüngere spendete im Jahre 1664 für eine Glocke in Böingsen. Im Jahre 1715 zeigte sich der Vollspänner Hense beim Kirchenbau und 1796 bei der Ausrichtung der Prozession spendabel. Um 1797 erbauten Kaspar Dietrich Storksdick und Elisabeth Lammert das Haupthaus. Mit 63 Morgen Wald, 75 Morgen Acker, 34 Morgen Weide, 24 Morgen Wiese und etwa 3 Morgen sonstige Fläche (registriert im Jahre 1832 – insgesamt 24 Grundstücke) war er im 19. Jahrhundert einer der größten Vollerwerbshöfe mit hoher Wirtschaftskraft. Bruchsteinmauern schirmten die Hofstätte zu den Straßen hin ab. Eine Pappelreihe, der zwei Teiche vorgelagert waren, schützte das Haupthaus zum Norden.

Zahlreiche Ländereien des nördlich gelegenen Hofes von Vogt wurden im Jahre 1855 dem Hof Hense zugeschlagen. Zum Gehöft gehörten im Jahre 1944 außer dem Haupthaus ein Unterstellraum, ein großer und ein kleiner Kuhstall, ein weiterer Stall und ein Speicher mit Backofen. Der Mehrbauhof war ein Dreiseiter. Eine steinerne Remise stand seit 1865 auf dem Hofplatz direkt an der Straßenkreuzung. Zum Gehöft gehörte noch bis zum Jahre 1910 ein Bienenhaus, zuletzt mit acht Völkern. Auf der gegenüberliegenden Seite der Mendener Straße war eine Scheune mit Anbauten für Kühe und landwirtschaftliche Gerätschaften. Das Haupthaus war in der Konstruktion eines Vier-Ständer-Geschoßbaus errichtet, dessen Dach- und Geschoßkräfte in zwei Deelenseitenwände und in die beiden Traufseiten abgeleitet wurden. Diese Baukonstruktion erlaubte den Bau in die Höhe und somit den Ausbau von Kammern für das Gesinde über den Ställen. Die Zweigeschossigkeit des Wohnteils wurde durch niedrige Raumhöhe im Obergeschoß erreicht. Bei einer solchen Bauweise werden die Wände aus durchgehenden Ständern „geradwandig” und dazu das Dach selbständig errichtet. Die Zwischendecken sind „eingehängt” (Ständer-Geschoßbau, hier mit vier Ständerreihen). Der Vier-Ständer-Geschoßbau hatte einen nahezu gleich großen, jedoch längenaxial gespiegelten Grundriß wie das Haupthaus Schulte-Steinhausen. Die Gefache waren in Lehmstakung geschlossen. In der durch Feldarbeit wenig belasteten Zeit versammelte sich die Familie in dem einen oder anderen Raum, um gemeinsam an Spinnrad, Haspel und Webstuhl Stoffe für den Eigenbedarf herzustellen.

Nachdem das stattliche Haupthaus von Schulte-Hense an der Kreuzung Salzweg/ Mendener Straße (siehe Lageplan) im Jahr 1977 abgebrannt war, wurden die Ländereien verpachtet und auf der Hofstätte ein Lebensmittelgeschäft errichtet.

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