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Querdeelenhaus Schmidts-Levermann-Schulte in Lendringsen

Die wenigen Häuser am 1832 noch weitgehend bewaldeten Bieberberg in Lendringsen lagen oft viele hundert Meter voneinander „gestreut”: an der „Beisicht” das Einwohnerhaus des Ernst Kaltenbach, am Grinsberg Anton Schmidts Haus (später Ferdinand Levermann gen. Dreinstrop, heute Schulte) und am Bieberberg die Wohnhäuser der Familien Heinen, Christian Hamann, Josef Pohlmann und Johannes Köster. Eines der ältesten Wohnwirtschaftsgebäude am Bieberberg in Lendringsen ist das der Familie Schulte, Grinsberg.

Im Jahre 1832 war Anton Schmidts, vermutlich der Erbauer, Besitzer des Kottens nebst 20 Morgen Acker, sieben Morgen Wald, zwei Morgen Weide und etwa ein Morgen an Garten- und überbauter Fläche – insgesamt 6 Grundstücke. Auf einem angrenzenden, nach Süden exponierten Grundstück von 19 Morgen Größe betrieb er Ackerbau. Im Jahre 1853 wurden ein Wohnhaus, ein Einwohnerhaus (Mietsgebäude) und zwei Ställe im Besitzerverzeichnis angegeben. Die relativ große Wirtschaftsfläche des Gebäudes läßt auf den hohen Stellenwert der ackerbaulichen Tätigkeit schließen. Die anfangs bis zum Dachboden reichende Mitteldeele ermöglichte den Zugang zum Wirtschaftsteil von der Traufseite her. Dahinter befand sich ein Stall, zuletzt eine Wasch- und Viehküche, mit ziegelsteinernem Schornstein. Der rechte Gebäudeteil war dem Vieh vorbehalten. Ein die Traufseiten verbindender schmaler Hausflur erschloß die Wohnräume im linken Gebäudeteil. Eine enge Treppe führte zu zwei Räumen im Obergeschoß. Das Deelentor wurde um 1896 durch Fachwerk verschlossen und in der Deele eine Balkenlage eingezogen, um das gesamte Obergeschoß für Wohnzwecke zu nutzen.

Im selben Jahr erhielt der Eigentümer die Erlaubnis zum Bau einer Abseite für Vieh von etwa 50 qm Grundfläche. Einer der Besitzer des Anwesens, Ferdinand Levermann, wurde wegen seiner Herkunft als nachgeborener Sohn vom Gut Deinstrop in Eisborn auch „der alte Deinstrop” genannt. Er galt als Original. Hauptberuflich war er im 1835 errichteten Puddelwerk des Freiherrn von Dücker als Platz- und Wiegemeister tätig. Als er um 1885 ohne Angehörige neunzigjährig in seinem Haus verstarb, hinterließ er sein Vermögen dem Kaspar Schneider aus Dankbarkeit für die ihm in seinen letzten Lebensjahren zuteil gewordene Betreuung. Im Jahre 1894 wurde Schneiders Schwager, Rudolf Schulte, Besitzer des auf 12 Morgen geschrumpften Grundbesitzes mit dem Wohnstallhaus. Im Jahre 1910 verkaufte er vier Morgen an die Gemeinde Lendringsen, die hier den Friedhof anlegte.

Im Jahre 1896 lebten am Grinsberg ein Ciseleur, 4 Tagelöhner und 19 Fabrikarbeiter und am oberen Bieberberg je ein Waldarbeiter, Wegearbeiter, 4 Tagelöhner und 7 Fabrikarbeiter, eine weitgehend industriellen Berufen zuzurechnende Struktur.

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