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Landwirtschaft im 19. Jahrhundert in Lendringsen

Die Geschichte der Gemeinde Lendringsen, im Jahre 1670 im Pfarrarchiv Menden Böinghusen, 1712 Böinkhausen, 1808 Böinghausen und von 1832 bis 1936 Böingsen genannt, ist bis zum Ende des 18. Jahrhunderts im wesentlichen die Geschichte von Bauernhöfen. Im Jahre 1536 wurden in der „Boeynckhuißer Burschafft” 25 kopfsteuerpflichtige Haushalte mit durchschnittlich fünf Personen sowie ein von Steuern befreiter armer Haushalt aufgelistet, was eine äußerst geringe Wohndichte ausmachte. Die tatsächliche Zahl der sehr weit gestreuten Haushalte, ein Indiz für eine agrarwirtschaftlich dominante Wirtschaftsstruktur, war insgesamt leicht höher, da die armen Leute und der Adel von der Steuerpflicht befreit waren. Manche Namen sind etwa dreißig Jahre später verschwunden, manche finden sich in den jüngeren Einwohnerlisten der Stadt wieder, und andere sind hinzugekommen. Einige Zugezogene gelangten nach entsprechender Rodung der Landreserve zu Grundbesitz.

DLendringsen

Blick auf Lendringsen, um 1912
 

Der hohe Stellenwert einer waldbetonten Wirtschaftsgrundlage kommt im Jahre 1589 in der oben erwähnten Viehzählung zum Ausdruck: Der große Pferdebestand läßt darauf schließen, daß die an Wald reichen Bauern umfangreiche Spanndienste leisteten. Im Jahre 1563 gab es, gemessen an der Zahl der Schornsteine, lediglich 26 Wohngebäude, im Jahre 1664 insgesamt 28 Gebäude.

Die Nutzungsart mit 62% Wald wies die Gemarkung Lendringsen im Jahre 1832 als eine der waldreichsten im westlichen Sauerland aus. Damit hatte sie allerdings auch wesentlich weniger landwirtschaftliche Nutzfläche als das Westsauerland im Durchschnitt. Die 280 Ackerparzellen waren mit nahezu 6 Morgen in Lendringsen wesentlich größer als in Menden (1,5 Morgen). Das Gartenland in Höhe von insgesamt nur 34 Morgen hatte einen relativ niedrigen Stellenwert. Jeder zweite Einwohner hatte ein kleines Stück Garten neben seiner Wohnstätte. Die durchschnittliche Größe betrug 0,5 Morgen.

Die durchschnittliche Größe aller Ackerparzellen betrug in Lendringsen 8,4 Morgen und in Menden lediglich 1,3 Morgen! Die Ackerflächen waren sehr unterschiedlich verteilt: Böingsen 264 Morgen, Lendringsen 246 Morgen, Hüingsen 230 Morgen, Berge 229 Morgen, Buchen 208 Morgen, Bremke 191 Morgen, Steinhausen 119 Morgen, Spitthof 94 Morgen und die Lürbke 77 Morgen. Die Ackerfläche in Höhe von 1658 Morgen machte nicht einmal ein Viertel der Gemarkung aus. Wald war in fast allen Fluren Lendringsens dominant. Lediglich in Hüingsen war der Ackerbau die beherrschende Nutzung.

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