um 1907
Unterhalb Balves liegt in einem Massenkalkzug eine der bedeutendsten und größten Kulturhöhlen Westfalens, die Balver Höhle. Ein ehemaliger Fluß hat mit eindringendem Regenwasser die überall vorhandenen Klüfte des Hohlen Stein(s) zu einem hallenähnlichen Raum erweitert. Am Ende verzweigt sich die Höhle zum Dechen- und Virchowarm. Hier konnte durch einen oberirdischen Einstieg Wasser eindringen. Neben der Schleifwirkung des mit Geröll beladenen Flusses war die Löslichkeit des Kalksteines eine der wichtigsten Ursachen für die Erweiterung der Spalten. So entstand über Tausende von Jahren die etwa 90 Meter lange Flußhöhle, deren Haupthalle tonnenartig überwölbt ist. Sie ist 18 Meter breit und 11 Meter hoch. In der Warmzeit ließen Regen und Schmelzwasser die Urhönne zu einem reißenden Strom anschwellen. In der folgenden Kaltzeit war die Hönne ein friedlicher Fluß, der die anfallenden Schuttmassen kaum abtransportieren konnte. Durch das mehrfache Wechselspiel zwischen Kalt- und Warmzeiten, das vor etwa 600000 Jahren begann, wurden im Hönnetal Schotterterrassen geschaffen, die mit dem Auelehm fruchtbare Weiden bildeten. Dennoch wurde das Flußbett der Hönne immer tiefer eingeschnitten, und die Höhle gelangte in einen überflutungssicheren Bereich. Gleichzeitig schwemmten vermutlich Tagesgewässer Geröll, Sand und Höhlenlehm ein und füllten sie fast ganz aus. Der Eingang war um 1815 nur noch 1,6 Meter hoch.
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