um 1923
Etwa ab Oberrödinghausen hat die Hönne nach dem Verlassen der Massenkalkzone eine nahezu tischebene Flußaue geschaffen. Scharfkantig heben sich die Terrassenlandschaften mit den sanft ansteigenden Siedlungsflächen von Hüingsen und Lendringsen ab.
Der geschichtliche Ursprung der Bauerschaft Lendringsen ist eng verbunden mit dem bereits im Jahre 1152 dokumentierten Bieberhof. Dieses Jahr gilt für die Lendringsener als das Jahr der Gründung ihrer Gemeinde, die über viele Jahrhunderte nur wenige Höfe zählte.
Die einstige bäuerliche und forstwirtschaftliche Erwerbsstruktur verschwand jedoch fast vollständig gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Lendringsens Einwohnerzahl wuchs erst nach dem Jahre 1900 dank der Inbetriebnahme der RWK und der Eisengießerei Rödinghausen.
Vergleicht der Betrachter die von Westen gemachte Fotografie mit dem heutigen Häuserbestand in Lendringsen, so wird er erstaunt sein, wie sehr sich nach diesen Betriebsgründungen Lendringsen flächenhaft ausgedehnt hat. Als Siedlungsachsen dienten die Hauptstraße, die Straße Bieberberg und die Karl - Becker - Straße. Die an der Kirche gelegene Straße Am Grinsberg kennzeichnet eine alte Siedlungsstelle. Um die Jahrhundertwende säumten Backsteinhäuser die querverlaufende Hauptstraße. Viele Geschäfte, Gasthöfe und kleinere Betriebe wurden hier gegründet.
Nach etwa 2100 Einwohnern um 1900 leben heute fast 15000 Einwohner in der Gemeinde Lendringsen, die im Jahre 1974, sehr zum Verdruß ihrer Bürger, ihre Selbständigkeit an die Stadt Menden verlor.
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