um 1908
Von den Äckern unterhalb des Baumberges aus gewinnt der Betrachter ein nahezu vollständiges Bild des Ortes. Die Häuserfront beginnt links mit dem Haus Grundhoff (heute Richter). Es folgt das im Jahre 1900 erstellte und im Jahre 1967 abgerissene Amtshaus. Im Jahre 1963 zog das Amt in das neue Gebäude am Widukindplatz um. Dem alten Amtshaus ist das Amtsgericht benachbart. Es ist gekennzeichnet durch drei Bogenfenster. Die Trennung von Justiz und Verwaltung geht auf die Anordnung der preußischen Regierung vom Jahre 1819 zurück und fand ihren äußeren Ausdruck in der Errichtung getrennter Gebäude. Dem im Jahre 1819 eingesetzten Justizamt zu Balve unterstand ein weitreichender Bezirk. Die ersten Jahre war es im alten Rathaus an der Hauptstraße untergebracht, später im Haus Allhoff an der Alten Gerichtsstraße und seit dem Jahre 1884 in einem eigenen Gebäude an der Hönnetalstraße. In seinen Zellen kam mancher Zecher und Landstreicher zur Besinnung, wenn er unter starkem Alkohohleinfluß vom Faustrecht Gebrauch gemacht hatte. Im Jahre 1969 wurde das Gericht im Zuge einer Justizreform in Balve geschlossen. Seitdem ist Menden Gerichtsort auch für die Balver Bürger.
Dem Amtsgericht schließen sich das kleine Haus des Sattlers Bathe, der Bau der Gaststätte Padberg und hinter einem alten Ackerbürgerhaus das Eckhaus Koch-Cordes an, dem das alte Haus Glasemacher - seit 1920 im Besitz der Familie Betten - gegenüberliegt. Rechts schließt sich der Mühlenkamp an, ein nach 1789 erschlossenes Wohngebiet.
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